Noch vor der Abstimmung über die Zusammensetzung der neuen Europäischen Kommission besuchte der künftige Kulturkommissar Glenn Micallef Bad Ischl und das Salzkammergut. „Ein privater Besuch, der freilich Rückschlüsse auf die Interessen und damit die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit erkennen lässt“, wie Europaabgeordneter Hannes Heide, der Micallef einlud, feststellt.
Anlass war die Staffelübergabe der diesjährigen Kulturhauptstädte Tartu, Bodo und Bad Ischl mit dem Salzkammergut an die Kulturhauptstädte 2025 Chemnitz und Nova Gorica, die im Lehártheater über die Bühne ging.
Der EU-Kommissar stammt aus Malta und ist mit 1. Dezember für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport zuständig. Er wurde von Clint Tanti, dem Botschafter Maltas bei der Europäischen Union begleitet. Beide waren von den kulturellen Angeboten der Region und der Landschaft sichtlich beeindruckt.
Der nunmehrige Kommissar nahm an der Präsentation des europäischen Manifests des Forums Zukunft Denken in den kaiserlichen Stallungen teil und wurde bei einem Rundgang durch die Kaiservilla von Maximilian Habsburg-Lothringen geführt.
Bewusst mit Bahn und Boot reiste die Gruppe nach Hallstatt, wo Bürgermeister Alexander Scheutz mit dem Kommissar, dessen Bereich auch das Kulturerbe umfasst, über die Herausforderungen der Gemeinde sprechen konnte.
Auf dem Salzberg in Hallstatt führte Harald Pernkopf für die Salzwelten Gmbh durch das Hochtal.
Thorsten Pedit, Geschäftsführer der Salzwelten, und Kurt Thomanek, Vorstand der Salinen AG informierten anschließend über Geschichte und Zukunft des Salzbergbaus, sowie das Engagement der Salinen in Kultur und Tourismus.
„Ich freue mich sehr, das mich meine erste Reise als zukünftiger Kulturkommissar in die Kulturhauptstadt Europas 2024 führte. Meine Begegnungen im Salzkammergut haben mich überzeugt, dass sich der Titel weiterhin nachhaltig und positiv auf die Region auswirkt. Auch in meinem Heimatland Malta mit Valletta als Kulturhauptstadt Europas 2018 hat sich gezeigt, dass ein Kulturhauptstadtjahr ein Katalysator für die Regionalentwicklung ist und die Auswirkungen spürbar bleiben. Als zuständiger Kommissar für Kulturhauptstädte ist mir die Nachhaltigkeit des Titels ein besonderes Anliegen“, so der bisherige Kabinettschef des maltesischen Premierministers.
Die Fußballfans –Micallef wird auch für die Sportagenden in der Europäischen Kommission zuständig sein – konnten auch einen Eindruck von der vorbildhaften Jugendarbeit in der Red Bull Akademie in Salzburg gewinnen. Nachwuchs-Koordinator Leyti Seck und Sportkoordinator Stefan Tischler, beide aus dem Salzkammergut, vermittelten eindrucksvoll, warum die Salzburger Akademie als eine der erfolgreichsten Ausbildungsstätten für angehende Profifußballer in Europa gilt. Nachdem intensiv ein Nachwuchsspiel der Stars von Morgen beobachtet werden konnte, stand das Bundesligaspiel FC Red Bull Salzburg gegen den LASK auf dem Programm.
„Die Aufmerksamkeit Europas auf das Salzkammergut ist hoch, die Region wird nunmehr auch auf europäischer Ebene wahrgenommen. Es gilt die so entstandenen Kontakte und Netzwerke zu nutzen. In Kommissar Micallef hat das Salzkammergut einen Ansprechpartner, der die Region und ihre Anliegen kennt,“ blickt Hannes Heide erwartungsvoll in die Zukunft.