Die Europäische Union hat 2019 beschlossen, dass große Internetkonzerne wie Spotify, Facebook, TikTok & Co zumindest einen Teil ihrer Milliardenumsätze den Urhebern von Werken abtreten müssen.
Die Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie ist allerdings den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen.
Die Österreichische Bundesregierung war lange Zeit untätig und ließ die Umsetzungsfrist verstreichen. Der nun verspätet vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, dass die Internetgiganten die Nutzungslizenzen mit den Produzent*innen & Musiklabels verhandeln – und nicht wie ursprünglich angedacht mit den Urhebervertreter*innen selbst. Diese Vorgangsweise hat fatale Auswirkungen für Kulturschaffende, da nur ein Bruchteil der Einnahmen direkt bei den Künstler*innen landen würde. Gerade in Pandemie-Zeiten sind Künstler*innen besonders auf Einnahmen aus ihren Werken angewiesen, da wesentliche Einnahmen aus Live-Veranstaltungen weggebrochen sind.
Der Gesetzesentwurf sieht weiters eine Bagatellgrenze von 15 Sekunden vor. Diese wird stark kritisiert, denn Plattformen wie TikTok und Instagram konzentrieren sich ja auf ebendiese kurzen Videoformate.
Ich fordere, dass Künstler*innen nicht die sein dürfen, die schlussendlich durch die Finger schauen. Künstler*innen müssen einen fairen Anteil für ihre Werke bekommen!