Österreichs Jugendliche sind laut aktueller Jugend-Umfrage begeisterte Europäer. Gerade jetzt brauchen sie Hilfe und Zukunftsperspektiven auch von Seiten der EU.
Zu wenig Lehrstellen, gestrichene Teilzeitjobs für StudentInnen, psychische Belastungen durch den Lockdown – Österreichs Jugend hat durch die Corona-Krise derzeit vielfältige Probleme. „Wir dürfen diese Generation nicht mit ihren Sorgen allein lassen. Sie erwarten zu Recht von der Europäischen Union Hilfe und Zukunftsperspektiven“, sagt EU-Abgeordneter Hannes Heide. Die Mehrheit (81 Prozent) hält Österreichs EU-Mitgliedschaft laut gestern veröffentlichter Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik für eine gute Sache und mehr als acht von zehn Jugendlichen fühlen sich selbst als EU-BürgerInnen. Das gemeinsame Europa möchten die jungen Europäer auch auf politischer Ebene spüren. „Sie haben verstanden, dass nur etwas weitergeht, wenn die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Mit nationalstaatlichen Alleingängen, wie wir sie besonders in wichtigen europäischen Entscheidungen sehen und Bremserstaaten kann Europa nicht funktionieren“, findet auch Heide.
Als Mitglied im Bildungs- und Kulturausschuss möchte Hannes Heide vor allem den Zugang zu Programmen wie Erasmus+ oder DiscoverEU breiter gestalten. Einen Ausbau der europäischen Jugendaustauschprogramme wünschen sich auch 29 Prozent der Befragten SchülerInnen. Die Chance, Europa auf diese positive Art kennenzulernen, soll nicht nur privilegierten Jugendlichen möglich sein. „Was hier in den Köpfen der jungen EuropäerInnen bewegt werden kann, mit verhältnismäßig überschaubarem Budget, ist eine eigentlich unbezahlbare Investition in die Zukunft Europas“, sagt Heide.
Neben Auslandsaufenthalten und Ausbildungsprogrammen in Europa muss auch lokal an Zukunftsperspektiven gearbeitet werden. „Ganz akut müssen Lehrstellen im Öffentlichen Dienst geschaffen werden. Die Lehrstellenlücke kann außerdem geschlossen werden, wenn Betriebe die trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten ausbilden dafür besondere Unterstützung erfahren“, sagt Heide. Auf persönlicher Ebene verzeichnen Notdienste momentan einen Zuwachs an psychischen Problemen bei Jugendlichen. Die lange Isolation gepaart mit Zukunftsängsten haben viele junge Österreicher schwer verkraftet. Eine Aufstockung an Schulpsychologen könnte hier vielen SchülerInnen als unkomplizierte erste Anlaufstelle helfen.